Dorffest - gute Laune ist Trumpf

Holzfäller-Gaudi und viel Musik

Zum Programm in Gettengrün gehörte ein Holzfäller-Wettbewerb, an dem Mitglieder von vier freiwilligen Feuerwehren teilnahmen. Im Bild: Manuel Schanz von der Freiberger Mannschaft.  Foto: Eckhard Sommer
Zum Programm in Gettengrün gehörte ein Holzfäller-Wettbewerb, an dem Mitglieder von vier freiwilligen Feuerwehren teilnahmen. Im Bild: Manuel Schanz von der Freiberger Mannschaft. Foto: Eckhard Sommer

Gettengrün. Dass ein Linkshänder seine Tücken haben kann, bekam Box-Weltmeister Wladimir Klitschko am Samstagabend zu spüren, und hatte dennoch seinen Widersacher Tony Thompson schnell im Griff: Knock-out in der sechsten Runde.

Bereits am Samstagvormittag wurde in Gettengrün eine ähnliche Erfahrung gemacht, auch wenn es dabei wesentlich friedlicher zuging. Die letzte Station beim Gaudi-Holzfällerwettbewerb hatte es nämlich in sich, denn die Scheite mussten mit der linken Hand aufgeschlichtet werden. Das verlangte Ruhe und Geduld, das kostete Zeit und Nerven.

Ihre liebe Mühe damit hatten allerdings die Starter aller vier freiwilligen Feuerwehren, die zu dem Wettbewerb antraten, denn so mancher aufgebaute Stapel fiel wieder in sich zusammen. Das Zersägen der Stämme ging noch locker von der Hand, aber Frank Zinneker aus Ebmath als erster Hacker schwitzte wegen der Knorren im Holz wahrscheinlich mehr als Stunden später Klitschko im Boxring.

Die ihm an dieser Station folgten, erging es jedoch nicht anders - insofern waren die Bedingungen für alle gleich. Neben dem Unterlaufen einer Barriere mit der Schubkarre samt Scheiten und anschließender Slalomfahrt war auf dem Parcours noch eine Spezialübung eingebaut: ein Bierchen auf Ex - auch das keine leichte Übung bei Atemnot. Als ausgeglichenste Mannschaft erwies sich Gettengrün und gewann in der Besetzung Oliver Popp, Heiko Ebert, Jürgen Schreiner und Benny Schreiner. Den zweiten Platz belegte Freiberg (Jan Wunderlich, Enrico Menz, Manuel Schanz und Ingo Dörfel) vor Ebmath (Axel Wunderlich, Frank Zinneker, Karsten Voit und Sandro Burian) sowie Adorf (Martin Geipel, Florian Fischer, Christian Newald und Mark Dräger). Von den Zuschauern mit viel Beifall belohnt wurden jedoch alle Mannschaften.

Während der Dorf- und Heimatverein um seinen Vorsitzenden Jürgen Schreiner für den Vormittag die Trumpfkarte Humor gezogen hatte, stand beim Programm am Nachmittag vor allem die Musik im Vordergrund.

Die Adorfer Blasmusikanten waren dabei der Anheizer und sorgten für gute Laune. Genauso wie der Gettengrüner Chor, dessen Auftritt zum Dorffest immer heiß erwartet wird. Mandy Ebert und Yvonne Pastor würzten ihn mit ein paar Sketchen, während Sängerin Maria Ebert und Akkordeonspieler Pascal Fläschendräger zeigten, welche musikalischen Talente in der Streusiedlung Gettengrün schlummern. Die Vereinsmitglieder konnten wegen ihres Einsatzes am Kuchenbüfett und Ausschank oder an der Tombola nur ein Auge auf das Programm werfen - schließlich sollten alle Besucher gut bedient sein.

Ein wenig zu bedauern war Günter Haller: Schon in der Frühe, als es regnete und noch kühl war, und später in der Hitze stand er wacker am Grill und brutzelte den Tag über zwei Schweinskeulen. Jeder bekam vom Braten, was er gern mochte - mit ein wenig süßem Fett, mit knuspriger Schwarte oder eine Scheibe mager pur, zusätzlich gewürzt mit einem freundlichen Wort. Erst am Abend zum Tanz mit der Kapelle "Karo" zog Günter Haller seine Schürze aus.

 
erschienen am 08.07.2012 ( Von Eckhard Sommer )

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